2011-01-29 von Luang Prabang nach Vang Vien

Es ist Samstag und ich nahm an heute sei aus irgendeinem Grund wenig los. Vielleicht war ja auch wenig los, aber wenn man so als eine von vielen am Minibusbahnhof steht und darauf wartet verladen zu werden (bääääh…), dann kommen einem Zweifel an der Bedeutung des Wortes „individualreisen“. Klar bin ich froh, daß es die Infrastruktur gibt. War aber schon krass.

Gestern Abend kamen Timo und ich von den Kuong Xi Wasserfällewieder und trafen auf ein Paar aus Österreich. Es wirkte ein bißchen seltsam, aber er trug sie die den Weg zum Guesthouse. Sie waren von Chiang Mai mit dem Boot gekommen. In der Stadt in der man auf der Hälfte übernachtet, hat sie die Sachen auf das Boot gebracht und ist in die Ladeluke gefallen. Dabei hat sie sich einen riesen Lappen Haut am Knie abgerissen und wurde im Buschkrankenhaus (original mit Dreck und Blut an den Wänden) mit 25 Stichen genäht. Das war so das Schlimmste was ich bislang von der Route gehört habe. Viele kommen an und sind vermackt oder erzählen, daß das Boot auf Grund lief/sank/kollidierte aber 25 Stiche? Der Taxifahrer war also auch ganz herzig und hat ihnen 20$ abgenommen, für eine Tour die normalerweise 20 Cent kostet. Ich hoffe, daß es ihr soweit gut geht und es nicht kompliziert wird – immerhin kann man aus Luang Prabang nach Bangkok fliegen.

Mein Tag hat recht früh angefangen und sollte mit dem Lift um halb neun zum BBH starten. Ich hatte mich endlich durchgerungen nach Vang Vien zu reisen. Der Pick up kam zu früh und es ging überstürzt los. So gegen neun waren dann die Leute auf die Minibusse verteilt und es ging los. Ach nee, erst noch Bürokratie. Dann aber. Nee, nochmal halten. Jetzt… geht’s zur Tankstelle. Uff.

Es sollen 5 h sein, für 250 km ist das üppig gerechnet – bis man sieht wie die Straße aussieht und sich die Berge hochwindet.

Die Landschaft ist wunderschön, mit wilden Bergrücken, hohen Karstgipfeln, zerklüfteten Graten, alles ist grün. Die Schattierungen sind unglaublich und die Straße wirkt entlang der Bergflanken wie ein Pfad.

Die Überholmaneuver sind zum Teil abenteuerlich und ich kralle mich nicht nur einmal in den Sitz, wenn an einer Steigung plötzlich ein Bus auftaucht und nichts übrigbleibt als nach einer Vollbremsung hinter dem LKW einzuscheren… Abenteuer. Manchmal gibt es auch für ein paar Meter einfach nur noch Schotterpiste. Auf dem Paß ist es kühl und eigentlich könnte ich den nächsten Berg rauf laufen. Man sieht auch einige Siedlungen und Felder. Es steigt eine gigantische Säule aus Rauch auf, der Wald wird umgehackt und dann angezündet. So bekommt man ein paar Nährstoffe in den Boden und muß ihn nach einer Ernte wieder brachen lassen, hack and burn at its finest.

Die Bauern in den Hochlagen haben weniger als 1 € pro Tag zum Leben. Laos ist ein Entwicklungsland und eines mit einer jungen Bevölkerung. Hier fällt wieder auf, daß es fast keine alten Menschen gibt. Der größere Teil ist maximal 30 und es gibt überall viele Kinder.

Natürlich bleibt ein befreundeter Busfahrer mit einem platten liegen. Wir halten auch und der Reifen wird innerhalb von 10 Minuten gewechselt. War glaube ich nicht das erste Mal.

In Vang Vien kommen wir gegen drei am Busbahnhof an. Die Taximafia bringt den Inhalt des Minibusses (fünf Deutsche, fünf schweden und einen Laoten) in die Stadt. Von Angie hatte ich die Empfehlung Pan’s Place zu versuchen. Das ist leider schon voll und auch Beebee’s GH ist ausgebucht. Nach etwas rumlaufen finde ich Pany’s GH und lasse meine Sachen glücklich hier. 5 € pro Nacht mit Bad und Glotze sind ok.

Die anderen Deutschen sind Lydia, Fanni, Janno und Matze, wir gehen zusammen etwas essen. Da laufen uns auch Geoff und Kerrie über den Weg – wir verabreden uns zum Klettern für morgen.

Wie es weiter geht, sehe ich morgen. Wifi scheint hier Mangelware zu sein. Ein paar Tage soll das auch gehen.

Bis morgen

Busfloh


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