2011-04-19 Darwin hatte recht! Tauchen auf den Galapagos

Um fünf Uhr aufstehen muß belohnt werden, also gehe ich tauchen. Der Pick up ist pünktlich und ein Trüppchen Leute fährt zum Hafen Richtung Baltra. Die Menge an Vögeln ist unglaublich und an den Uferfelsen sitzen ein eine Handvoll Krabben, schwarz wie der Fels oder rot. Am Kai entlang fliegt eine Schule kleiner, goldener Rochen, es sind Rochen in der Rochengrundschule – so klein sind sie.

Das Boot ist auch klein und wir motoren raus zu Gordon’s Rock. Auf dem Weg dahin wird man grade zu verwöhnt mit auftauchenden Schildkröten, springenden Fischen und Rochen, die Loopings machen. Ein paar Delphine schwimmen mit dem Boot, am Himmel sind Fregattvögel, große und kleine Möwen und an den Felsen sonnen sich Seehunde.


Irgendwie fragt man sich ob das wirklich echt ist.

Nach einem Testtauchgang geht es los. Der Spot hat starke Strömung und der Bereich ist felsig. Ein alter Vulkan mit blasigem Gestein. Dahinter fällt der Boden rapide ab bis auf 100 und mehr Meter. Es ist als würde man in ein Aquarium fallen, die Menge an Fischen ist unglaublich. In den ersten Minuten begegnet man mehr Fischen als sonst auf drei Tauchgängen zusammen. Eine gigantischer Schwarm Barakudas zieht vorbei, wie eine Wand aus Fischen und es hört nicht auf.

Eine Schule Hammerhaie zieht vorbei aber irgendwie zählt das nicht. Weiß- und Schwarzspitzenriffhaie geben uns die Ehre, ein Galapagoshai und großen Schulen Eaglerays. Es sieht fantastisch aus, wenn die großen Rochen im Formationsflug über einen dahingleiten. Davor gleiten grüne Schildkröten elegant durchs Wasser. Ein Seelöwe flitzt vorbei und schließlich noch eine Schule Hammerhaie.

Es ist schwer das zu beschreiben. Die reine Vielfalt ist unglaublich. Das Oberflächenwasser hat um die 25°C und die Sprungschicht erscheint verschwommen. Darunter sind es 16°C und das erklärt die 7 mm Naßanzüge. Das ist sehr kalt.


Es sind knackige Bedingungen aber die Belohnung ist grandios. Nach zwei mal einer Stunde kommt man bibbernd aber glücklich nach oben. Darwin hatte recht, diese Vielfalt ist inspirierend. Zwei Pelikane sind uns die ganze Zeit gefolgt. Sie Beäugen die Zweibeiner über ihre großen Schnäbel ein wenig skeptisch.

Auf dem Rückweg sieht man schon von weitem, daß über dem Hafen eine Regenwolke steht. Es gießt wie aus Eimern aber es macht niemandem etwas aus. Der Regen ist warm und wir laden das Boot aus und fahren naß zurück nach Porto Ayora.

Da wo die Fische angelandet werden wollen die Pelikane und Seehunde etwas vom Fang abhaben und liegen den Fischern auf den Füßen. Sie bekommen die Reste und ziehen meist nach einiger Zeit wieder ihrer Wege.

Nach einem Snack schaue ich mir Playa Tortuga an. Der Weg ist ein Pfad und überall krabbeln Eidechsen (schön gemustert, mit rotem Hals oder smaragdgrün) und piepsen Vögel. Winzige schwarze und amselgroße – alles piepst.

Ein paar Kakteen haben die 4 m Marke durchbrochen und stehen neben kleinen Bäumen wie Riesen. Am Strand ist die Dünung stark und nur die Surfer wagen sich in die Wellen. Einen Kilometer später fängt ein Mangrovenwald an und man kann schwimmen. Kleine Fische glitzern silbrig und in regelmäßigen Abständen taucht ein Pelikan nach einem Fisch.

Die Bilder und Berichte von der grandiosen Tierwelt versprechen nicht zu wenig, es ist gigantisch. Zusammen mit den Farben und den freundlichen Leuten ist auf den Galapagos zu sein ein echter Traum.

Ein Gedanke zu „2011-04-19 Darwin hatte recht! Tauchen auf den Galapagos“

  1. Liebe unsre Tochter,

    Du bist der reine Wahnsinn im Positiven! Allerdings gehörst Du damit jetzt zu den ältesten Erdwürmern überhaupt: Du hast bei Deiner absolutern Kompetenz zum Erlebten unvergleichlich viel mehr gesehen und realisiert als ein erfahrener Kosmonaut! Du hast Dir ein unübersehbares Voraus vor Deiner Generation verschafft! Mach‘ was draus, was die Menschheitserkenntnis über unsere Welt voranbringt und die dumpfe Religionsbehaftung endlich schwächt und durch die erlebbare Freude an unsrer puren Existenz ersetzt! Du hast vor Lateinamerika viele andersartige Kultursphären durchreist, was ich Filip und Dir immer erträumt hatte, weil auch meine Welttoleranz an der Reise durch die Kulturen und Religionen ins Unermessliche gewachsen war! Ich wünsch Dir viel Spaß beim „Hasenfest“, woimmer Du sein wirst, und eine gute Heimkehr, sofern Du solche magst und Dich nicht längst anders als Weltbürger orientiert hast!

    Deine Eltern Gudrun und Horst

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