2011-02-03 Nong Khai – Kunst und Concrete

Also noch mal und diesmal ausführlich. Mit Sternchen 😉

Der Tag ist wunderschön und relativ kühl. Mit einem gezeichneten Stadtplan bewaffnet breche ich zum Bahnhof auf und gebe bald auf, der Plan ist leider nicht sonderlich der Realität nachempfunden, sondern die Perspektive eines Menschen und ich kann mit dessen Wahrnehmung nix anfangen. Ein Tuk Tuk bringt mich zum Bahnhof und nach kurzer Verhandlung habe ich ein Ticket für den selben Abend in der Hand. Es war entweder das oder am 7. und das wäre einen Hauch zu spät gewesen. Es ist neun Uhr und der Tag verspricht schön zu werden. Ich sitze ein Weilchen am Mekong und genieße die Atmosphäre. Später packe ich meine Sachen – das GH weigert sich Dinge kurzfristig zu verwahren und so muß man um zwölf raus und zwar mit Sack und Pack. Die vier Deutschen brechen auch auf und wir können die Rucksäcke in dem Reisebüro lagern, indem sie ihre Weiterreise gebucht haben. Ich habe von dem Mönch gehört, der in Laos‘ Bergen wanderte und dann in eine Höhle fiel, einem Eremiten in den Schoß. Da blieb er dann, lebte und lernte. Zurück in der Welt fing er an buddhistisch-hinduistische Kunst aus einem so profanen Material wie Zement zu machen. die Statuen sind 20 und mehr Meter hoch und bevölkern nun einen Park.

Es gibt als besonderes Gimick ein Rad des Lebens, davor sind die Unwahrscheinlichkeit, der Entstehung dargestellt und dann schreitet man durch eine Zementröhre. Ich lernte, daß es sich um einen Geburtskanal handelt. Dann schreitet man links herum durch Kindheit, Jugend, Erwachsenenzeit, Alter und Tod. Nicht zu vergessen der Schritt aus dem Rad ins Nirvana und die Boddisatvas, die freiwillig wiederkommen. Wieder  draußen stehen Boddisatvas auf den Tierkreiszeichen, alle zwölf.

Der Park beschäftigt einen nun nicht stundenlang und ich kehre zum Garten am Mekong zurück. Nach kurzer Zeit unterhalte ich mich mit Jared einem Kalifornier, der nach seinem Erwerbsleben jetzt reist. Wir flachsen über Starwars, Douglas Adams und Terry Pratchett – der Geekfaktor ist gigantisch. Die beiden Australier kommen noch dazu und ich verpasse über die Unterhaltung fast zum Bahnhof zu kommen.

Ich schaffe es so grade und finde meinen Platz. Der Nachteil der AC-Klasse ist, daß die Geräte uralt sind und geräuschvoll laufen. Es ist nebenbei bemerkt saukalt.

Der Zug ruckelt sich die 12 h nach Bangkok und es ist kurz vor sieben als er anhält. Ich entschließe mich zu einem Abenteuer; mit dem Bus nach Thewet zu fahren. Nach kurzem suchen finde ich die Bushaltestelle und einen Bus der in meine Richtung fährt. Ein Thai (ein Polizist, wie sich herausstellt) hilft freundlich, ob ich den richtigen Bus rausgesucht habe und als der nach 20 Minuten noch nicht gekommen ist, deutet auf eine andere Nummer, diese brächte mich auch dort hin. Ein Busfahrplan ist doch was feines.

Ich laufe ein Stück und komme wieder in der Shantilodge an. Ich habe ein Zimmerchen und kann erstmal den Schnott aus dem Zug runterduschen.

Einen Mixedfruitshake später ist alles gut.

Schreibe einen Kommentar