2010-12-21 Sisophon

Es ist immernoch unglaublich warm hier. Deutlich trockener als in Thailand, aber eben warm.

Man merkt, daß Kambodscha deutlich ärmer ist als Thailand und definitiv nicht so gefaßt auf Touristen. Der Mix auf den Straßen mit den Holzkarren, Eselgespannen und LKW neben einem Haufen Land Cruiser oder anderem relativ schwerem, geländegängigem Gerät zeigt deutlich die Schere zwischen arm und reich. und die Bettler natürlich. Kinder, Frauen, Versehrte – im Unterschied zu Thailand normal. Ähnlich wie in Nepal.

Sisophon hat das Versammlungshaus/Büro der People’s Party of Cambodia. Da war aber heute nix los.

Den Vormittag habe ich geschrieben und dann einen Kaffee getrunken. In der Bank habe ich einen Travellercheck eingelöst und habe nur so halb raus wie das mit dem Umrechnen klappt:

1 € sind etwa 5000 Riel. 1 Bath sind 130 Riel, 4 Bath = 520 Riel und 40 Bath = 1 € = ~5000 Riel. ok. Paßt. Wie die Dollars da rein paßen…

Eigentlich wollte ich mir die von Mönchen betriebene Fischfarm ansehen, bin aber im Internetdingsbums versackt.

Die Reiseroute habe ich angepaßt, jetzt brauche ich die Umbuchungen von der Reisebürofee.

Hat einer eine Ahnung wie ich von Quito nach Buenos Aires kommen kann? Außer fliegen versteht sich und ohne mit dem Schiff um den Kontinent drumrum zu schippern.

Am Abend war im Park die halbe Stadt dabei, ihr Fitnessprogramm zu absolvieren. Schnittenhopsen (männlich-weiblich) und Fußball bei irrer Lautstärke. Überall laufen Kinder rum, aber so kleine. Oder werden auf Rollern mitgenommen. Hier gilt auch noch, daß man auf einem Roller locker 5 Personen unterbringen kann. Es ist schon auffällig, daß es hier viele kleine Kinder und junge Menschen gibt. 50% der Bevölkerung sind unter 15 Jahre alt. Krass in unserer überalterten Gesellschaft.

Später habe ich mir eine junge Kokosnuß aufmachen lassen und getrunken. Der Inhalt ist eher wässrig und nicht mal sehr süß, lecker.

Der Park wird abends zur Kinderbespaßung verwendet, es gibt drei sehr wackelig aussehende Karussells, eines mit Käfigen aus Armierungsstahl in denen Bobbycars und Kindertraktoren stehen – das Ding dreht sich nicht so schnell, aber die Kleinen sitzen ziemlich geschockt drinnen. Die Eisenbahn hat Schienen um ein Rechteck von drei mal vier Metern und die Attraktion ist ein etwas schnelleres Karussell mit Pappmachéflugzeugen und der gleichen. Es hebt dem Gast auf etwas über 1,6 m an und läuft auch eher beschaulich. Der Dieselgenerator steht auf einem ausrangiertem LKW und läuft lautstark, so daß der pfiffige Budenbetreiber die Musik ein bißchen lauter macht.

Ich entschied mich für den Straßenfutterladen nach Frequenz und fragte auf International „habt ihr eine Karte?“ (aufklappen der Hände) und wurde als Antwort auf Khmer schnatternd hinter den Herd gezogen. Reis, Gemüse, Ei, Fleisch, ja? Reis, Gemüse, ja. Kein Fleisch. (ungläubiger Blick). Reis, Gemüse, Fleisch??? Nein, kein Fleisch, Reis und Gemüse. Mit Deuten und Gestikulieren habe ich mir noch einen Fruchtsaftmix bestellt. Kon sprach außer „Hello“ kein Wort Englisch, aber mit den zwei Seiten Khmer-Englisch im Lonely Planet haben wir eine Art Unterhaltung geführt. Sie ist 29, ihr Bruder 24, ihre kleine Schwester 21, ihre Kinder waren noch ganz klein. Sie möchte mit nach Siem Reap fahren und sie lachte sich über die Häärchen auf meine Armen kaputt. Meine Brille hat sie fasziniert, ebenso wie meine Nase. Sie ist ein hübscher Mensch, aber auch hier hat die Schönheitsindustrie voll zu geschlagen und keiner mag sich mehr so wie er/sie ist, sondern versucht einem Ideal nahe zukommen.

Das Essen war ganz gut und hat sowas wie einen Dollar gekostet. Dann bin ich in mein „billiges“ Zimmer gegangen. Im Unterschied zum „teuren“ bekommt man die Fernbedienung für das AC-Gerät einfach nicht, dann ist das Zimmer non-AC. Außerdem ist es eine Etage höher. Sonst ist alles gleich 😉

Es geht zum Garten raus und man kann den Mönchen beim singen zu hören. Oder den Fröschen beim Quaken.

Eine Dusche später bin ich fast bereit ins Bett zu fallen.

Der Bus für morgen ist gebucht, mal sehen was einen erwartet. Den Fluß könnte ich mir morgen früh noch ansehen…

Bis dann…

2 Gedanken zu „2010-12-21 Sisophon“

  1. Wenn du Quito(Ecuador) und Buenos Aires(Argentinien) meinst, dann wird das nicht SO einfach. Also außer fliegen und einmal mit dem Schiff drumrum kannst mit der Bahn nach Santiago de Chile fahren und von da aus über RA7 rüber nach Argentinien und weiter mit Bus und Bahn zum Zielort.

    Dem Reisebricht auf Phönix nach zu urteilen, sehr schön. Kann man mit dem Jeep machen, oder dem Fahrrad oder zu Fuss, wenn man zu viel Zeit hat und masochistisch veranlagt ist*g*. 😉

    Du kommst dabei dann übrigens auch in Mendoza(künstlich bewässerte Oasenmetropole) vorbei, berühmt für seinen Weinanbau. Und der nur semi-kriminelle Teil des Mendoza-Kartells sitzt da rum. *g*

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