2011-04-25 Passagierwechsel auf der Merak

Die letzten Tage waren voller Spaziergänge, stundenlangem Geschnorchel und an Board gelaunge. Irgendwann ist man wirklich verwöhnt, wenn man mit Seelöwen, Furseals, Pinguinen und Haien schwimmt. Außerdem ist es interessant zu sehen, wenn Tölpel im Wasser einschlagen, um einen Fisch zu fangen. Die unterschiedlichen Finken (ja, genau, die Darwinfinken), Flamingos, Reiher, Möwen, Tölpel und Fregattvögel geben sich und dem Betrachter die Ehre. Insgesamt fetzt es einem immer noch regelmäßig daß Hirn weg. Ich habe selten etwas niedlicheres gesehen, als einen kleinen Seelöwen, der sich auf den Lavafelsen sonnt und der in jeder Position zu knochenloser Gemütlichkeit fähig zu sein scheint.

Das Lavameer auf Santiago ist schwarz und ein Spaziergang ist heiß, der Fels und der Mensch wird von der Sonne aufgeladen. Die Meeriguanas sind schwarz, damit sie möglichst viel Wärme von den Felsen und der Sonne aufsaugen können, so zwischen 38 und 45 °C haben die Tiere, wenn sie ins Wasser gehen. Dann haben sie etwa vier Stunden, zum Fressen (es sind übrigens Vegetarier), dann sind sie kalt und müssen in die Sonne.

Bei Santiago sieht man auch einen alten Vulkankrater, der mittlerweile wie ein Atoll im Wasser liegt. Die Inseln driften nach Osten, so daß die jungen Inseln über einem Hotspot entstehen und dann langsam wieder erodieren. Die Tage waren voll und entspannt. Schnorcheln ist hier fast so gut wie Tauchen, Cesare findet einen Oktopus und ich habe noch nie Live die Farbwechsel gesehen, zu denen so ein Tierchen fähig ist.

Außerdem finde ich einen kleinen Diamant Rochen (hellgrau mit kleinen weißen Punkten) und eine Seeschlange (gelb mit schwarzen Punkten). Die Dünen sehen aus, als hätten Bomben eingeschlagen, dabei sind es ehemalige Nester von Meeresschildkröten. Wenn eine Gruppe von Fregattvögeln über dem Strand runterkommt, liegt die Vermutung nahe, daß ein paar Meeresschildkröten noch vor der Dämmerung zum Wasser wollen – in dem Fall ist es eine schlechte Idee, Fregattvögel haben kleine Schildkröten nämlich zum Fressen gern.

Ich muß mal wieder sagen, daß es überall solche und solche gibt; die Familie aus Amerika kann erstens teilweise Spanisch und zweitens sind sie unaufdringlich und interessiert. Ein paar seltene Blumen, aber sehr gern gesehen.

Die neue Besetzung ist gemischter als die alte, aber auch deutlich weniger fit. Honey und Paul sind mit ihren fast 70 ohne mit der Wimper zu zucken in den Lavatunnel getaucht, ein Päärchen von der neuen Besatzung kann kaum schwimmen – was sie dann an Bord eines Seglers machen, der erklärtermaßen viel Geschnorchel im Programm hat, ist mir ein Rätsel.

Ich denke die Bilder Sprechen eine eindeutige Sprache, es sollte für jeden was dabei sein.

Wieder so ein ähnliches Phänomen wie im Himalaya, hier gibt es einen ganzen Haufen Primadonnen. Das australisch Pole benimmt sich ein bißchen großkotzig, ist unfit und nöhlig. Jemand ningelt, daß sie nur heißes Essen mag (ich bewundere Angelo, daß er für 12 Personen in einer Kleinstkombüse auf insgesamt vier Platten kocht und wahre Wunder vollbringt) – und geht dann auf Deck weil ihr schlecht wird.

Ist es mal wieder so weit? Werde ich antisozial/-er? Ich brauche definitiv viel Zeit für mich und zwar ohne Reden zu müssen. Ich schaue auf das Meer oder mir die Landschaft an. heute Mittag haben wir vor Anker gelegen und ich hatte ein paar heilige Stunden für mich allein.

Die Unterhaltungen mit der Crew sind sehr rudimentär, denn mein Spanisch ist immernoch recht schlecht. *seuftz* das dauert dann noch ein bißchen…


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